Ein Fixstern in der Schifffahrt bezeichnet einen Himmelskörper, der am Nachthimmel als fester Bezugspunkt für die Navigation dient. Im Gegensatz zu den Planeten, die sich im Laufe des Jahres relativ zur Erde bewegen, scheinen Fixsterne eine konstante Position am Himmel zu behalten. Diese Stabilität macht sie zu idealen Anhaltspunkten für die Navigation, insbesondere bei der traditionellen astronomischen Navigation, die seit Jahrhunderten von Seefahrern verwendet wird, um den Kurs und die Position eines Schiffes zu bestimmen.
Fixsterne waren besonders im Zeitalter der Entdeckungen und der frühen Schifffahrt von großer Bedeutung. Navigatoren verwendeten Sextanten oder ähnliche Instrumente, um die Höhe eines Fixsterns über dem Horizont zu messen, und nutzten diese Informationen in Kombination mit präzisen Zeitmessungen und Tabellen, um ihre Position zu bestimmen. Diese Methode, bekannt als astronomische Navigation oder Sextantennavigation, ermöglichte es Seefahrern, lange Strecken über die Ozeane zu navigieren, bevor moderne Technologien wie GPS verfügbar waren.
Ein bekannter Fixstern, der häufig zur Navigation verwendet wurde, ist der Polarstern oder Polaris, der sich in der Nähe des Himmelsnordpols befindet. Da er nahezu unbeweglich erscheint, ist er ein zuverlässiger Bezugspunkt für die Bestimmung der Nordrichtung und kann zur Schätzung des Breitengrades genutzt werden. Der Polarstern wurde oft von Seefahrern und Entdeckern als Orientierungshilfe auf der Nordhalbkugel verwendet.
Die astronomische Navigation hat jedoch ihre Einschränkungen. Sie ist von klaren Himmelsbedingungen abhängig, was bedeutet, dass bei bewölktem Wetter oder stürmischen Bedingungen keine Fixsterne sichtbar sind. Dies kann die Genauigkeit der Positionsbestimmung beeinträchtigen und Schiffsbesatzungen zwingen, sich auf alternative Navigationsmethoden zu verlassen.
Mit der Einführung moderner Navigationsinstrumente wie GPS und Radarsystemen ist die Verwendung von Fixsternen in der Schifffahrt weniger verbreitet geworden. Diese Technologien bieten eine deutlich verlässlichere und präzisere Möglichkeit zur Bestimmung der Schiffsposition und sind weniger abhängig von Wetterbedingungen oder Sichtverhältnissen. Trotzdem wird die astronomische Navigation in der modernen Schifffahrt noch immer gelehrt, da sie als wichtige Backup-Methode gilt und ein tieferes Verständnis der Navigation vermittelt.
Das Verständnis der Position von Fixsternen und ihrer Beziehung zur Erdoberfläche ist auch für die Astronomie von Bedeutung. Sterne am Nachthimmel sind in Sternbilder oder Konstellationen gruppiert, und diese Muster wurden traditionell in Karten oder Sternenkatalogen festgehalten, um Navigatoren bei der Identifizierung zu helfen. Das Wissen um diese Sternbilder und ihre Positionen ist ein grundlegender Bestandteil der astronomischen Navigation.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fixsterne historisch eine entscheidende Rolle in der Schifffahrt und Navigation gespielt haben. Sie ermöglichten es Seefahrern, weite Entfernungen zurückzulegen und sichere Routen über die Ozeane zu bestimmen. Obwohl moderne Technologien wie GPS viele der traditionellen Funktionen von Fixsternen ersetzt haben, bleibt ihr Beitrag zur Navigation ein wichtiger Teil der Geschichte der Schifffahrt und ein wertvolles Wissen, das auch heute noch in nautischen Ausbildungen vermittelt wird.